Moin,
da es bei der Wehrmacht eine Vielzahl an Abkürzungen und Codes bei der Stempelung und Kennzeichnung gab, werde ich hier im Laufe der Zeit mal einiges Einstellen und mit Fotos " garnieren". Eure Mithilfe ist natürlich Willkommen. Bei Fragen zu den Codes könnt Ihr mir gerne eine PN schicken, ich habe aber nicht alle Listen ! Dienen kann ich mit einer ( nicht Vollständigen ) Liste der WaA Nummern ( also der Standorte der Prüfer mit Jahreszahl ), einer Liste der BAL Nummern von 001 bis 597 und der Kleinbuchstabencodes von aaa- ozz, sowie einer Liste der Codes der Materialprüfungsanstalt ( die Presswerke- und Materialcodes ). Falls jemand Infos oder Links zum Ergänzen hat, würde ich mich Freuen, besonders über die Grossbuchstabencodes von den Essgeschirren usw.
Da es sich teilweise überschneidet, finden sich manche Stempelungen in meinem Beitrag im " Uniformen " Forum, wie etwa die Lagos.
-------------------- WEHRMACHT --------------------
- WaA = Wehrmachtsabnahme Amt ( diese Stempelten zusätzlich noch eine Nummer, diese Nummer war nicht dem Ämtern zugeordnet, sondern jeweils einem bestimmten Prüfer. ) z.B. war der Prüfer 107 1934 bei der Firma Auwaerter & Bubeck in Stuttgart, 1936 bei Polte in Magdeburg und bei Hans Römer in Neu-Ulm, 1939 bei der Schnellpressenfabrik in Heidelberg und 1944 bei der Habafa in Hamburg.
WaA Stempel erhielten Ausrüstung und Gerät, wie Pistolentaschen, Munikisten, Waffen usw
---------------------- HEER -----------------------
- H.U. = Heeresunterkunftsverwaltung ( Diese Markierung erhielt alles, was mit Unterkünften zu Tun hatte, wie Geschirr/ Besteck, Bettwäsche, Möbel usw.
- H.B.A= Heeresbekleidungsamt
- B.Z.f.H= Beschaffungsamt Zentrallager für Heer
------------------- LUFTWAFFE --------------------
- B.A. = Bauaufsicht
- B.A.L. = Bauaufsicht der Luftwaffe ( Stempelung mit Nummer des Prüfers/Prüfamtes, hiermit wurde Ausrüstung und Gerät gestempelt, z.B. B.A.L. 066 war die Adam Opel AG in Rüsselsheim ) Diese waren Folgendermassen eingeteilt:
001-107 für Flugzeuge
201-257 für Motoren
258-274 für Luftschrauben und Naben
275-279 für Zahnräder
280-287 für geschützte Behälter, Flugzeugreifen usw
288+289 für Wälzlager
401-449 für Triebwerke und Zubehör
501-597 für sonstige Geräte
- F.L.U.V.= Fliegerunterkunftsverwaltung ( Das gleiche wie H.U. )
- L.B.A. = Luftwaffenbekleidungsamt
------------------------ LUFTSCHUTZ ------------------------
Reichsluftschutzbund- RLB
- Luftwaffenadler und rechts darunter L und links S
--------------------------- MARINE ----------------------------
- M = Marine ( Unterkunftsverwaltung ) ( wie F.L.U.V. und H.U. )
- M = Marine ( Beschaffungsamt )
- M = Marine ( Bekleidungsamt )
--------- PARTEI UND ZUGEHÖRIGE VERBÄNDE -----------
Die Gegenstände der Partei und deren Organisationen ( wie SS, SA, HJ/DJ, BDM/JM, NSKK, NSFK, DAF usw ) unterlagen der Kennzeichnung der Reichszeugmeisterei ( RZM ). Diese Kennzeichnungen waren in Untergruppen unterteilt, z.B. für Alusachen, Abzeichen usw.
------------------ CODESYSTEME --------------------
Für Waffen, Munition und Gerät gab es bereits in den 20er Jahren Zahlen- und Nummercodes, so war etwa die Nummer 65e der Firma Holder, Maschinenfabrik, Metzingen, zuzuordnen.
1940 wurde dann ein einheitliches Codesystem aus 3 ( einige wenige Codes waren auch aus 1 oder 2 Kleinbuchstaben ) Kleinbuchstaben eingeführt, z.B. cof, was Carl Eickhorn, Solingen bedeutet. Dahinter wurde die Jahreszahl ohne 19 gesetzt, also cof 42.
Ein für Ausrüstungsgegenstände eingeführtes System aus Grossbuchstaben wurde seltsamerweise Beibehalten, so wurden z.B. Essgeschirre und Feldflaschen und auch Helme bis Kriegsende mit diesen Codes versehen. ( Meisstens mit Jahreszahl ohne 19 )
Als Beispiel: EF = Emaillierwerk Fulda
oder FSS 40
---------- KENNZEICHNUNG VON KUNSTSTOFFEN ----------
Kunststoffgegenstände wie Feldflaschenbecher, Fettbüchsen oder auch Zünderbüchsen erhielten eine Kennzeichnung von der Materialprüfungsanstalt. Dieses Zeichen war ein verschlungenes M und P und enthielt entweder den Presswerkcode und/ oder den Materialcode.Über dem M war der zweistellige Presswerkcode, unter dem M der Pressmassencode.
Der Presswerkcode war eine Zahl oder Buchstabe/Zahlenkombination, der Materialcode nur eine Zahl.
Als Beispiel:
Presswerkcodes:
F9 = Wester, Elbinghas und Co, Hanau
43 = Dynamit Nobel Abt. Zelluloidwerk Troisdorf
Materialcodes:
1 = Phenolharz ( Bakelit ) mit anorganischem ( mineralischem ) Füllstoff