Beute-, für Deutschland gebaute und Radfahrzeuge der Alliierten

  • Unverhofft kommt oft ... Vor eineinhalb Wochen überraschte mich ein Freund mit einer Schachtel voll mit Modellbauschrott, welche verdächtig schäpperte, mit den Worten ... : 'Vielleicht kannst du was machen daraus'. Ein erster Blick in die Box, Deckelbild siehe unten, zeigte eine Menge Sprues, teilweise zerkleinert ... etliche Teile lose, etc. Zu Hause habe ich das ganze Zeugs näher gesichtet und ich begann das Zeugs zu sortieren. Es stellte sich heraus, daß dies wirklich zwei kurze kanadische CMP ... CMP steht für Canadian Military Pattern ... waren.


    Was tun mit dem Zeug, daß nicht wirklich meinem Beuteschema entspricht. Noch dazu ist die Qualität, mit den heutigen Erzeugnissen, nicht wirklich zu vergleichen, denn der Bausatz stammt von 1974. Erster Eindruck : ... Sinklöcher überall wo man sie nicht braucht, Ausstoßermarkierungen, etc. Hauptsächliches Problem, bzw kratz, kratz ... zwei Gleiche zu bauen ist auch langweilig. Was also sollte ich draus machen. Nach kurzer Recherche ... die Lösung : ... Beute für's Afrikakorps !


    CMP--801.jpg

  • Supporter
  • Noch etwas fand ich mit Hilfe der britischen Wikipedia heraus, daß es den Ford/Chevrolet CMP in drei Rahmenlängen gab. Aufbauten und Verwendungszwecke gab es zusätzlich so viele, wie Sand am Meer. Da waren die Alliierten wesentlich schlauer als die Krauts ... welche das zwar auch machten, aber nicht in so großem Stil, dafür aber versuchten die, immer technische Spitzenprodukte zu machen, was besonders viel Sinn machte, wenn man bedenkt, wie lange so ein Vehikel an der Front oder in Frontnähe ... überhaupt einsatzfähig war.


    Die polnische Firma IBG hat u.a. auch lange CMP im Programm. Auf den Gußrahmen der Bausätze ist zu sehen, daß sie Fahrzeugrahmen in 'kurz' und 'lang' in ein und demselben Bausatz mitliefern. D.h. die Sprues werden für beide Varianten verwendet. Anbei die Baupläne

  • Den Rahmen mit dieser Hilfe zu verlängern, ist kein Problem. Durch die auf den Plänen zu vermessenden Rahmenlängen, ist es ein Klacks, die richtige Länge des langen Standardtrucks zu berechnen. In die Tat umzusetzen ist auch nicht wirklich ein Problem. Jetzt dürfen die zwischenzeitich gebauten Fahrzeugrahmen ein paar Tage ruhen und aushärten, was bei solchen Arbeiten immer ein guter Ansatz ist, damit die Bauteile sich auch bombenfest verbinden ...

  • Hallo,


    Hach, da fühlt man sich ja auch gleich in die 1970er zurückversetzt, als solche Eigenumbauten die Regel waren... Wie hieß der Autor nochmals, der alle diese Skizzen (engl. Scratch) in den Modellbauheften veröffentlichte?


    Gruß Christoph

  • Hallo Christoph


    ... ich kann mich da nur an die Artikel von Egbertus Baker aus Leer im MF erinnern. Die waren immer eine große Inspiration und brachten mich immer auf blöde Ideen, wie z.B. auf das was ich dir von meine beiden M24 erzählt habe ...


    Ich denke, der 'Kurze' wird ne 2 cm Flak 30 drauf kriegen. Habe da gerade erst gute Inspirationen bekommen. Der 'Lange' ... stell dir mal vor, da ist so ein Opel Blitz mit Einheitskoffer in Tunesien zusammengebrochen. Anders als heutige Mechaniker, welche bloß nur mehr Teile-Tauscher sind, haben die ja noch etwas gekonnt, haben den Aufbau auf einen erbeuteten CMP drauf gebaut ...


    Und schon hat man ein interessantes Fahrzeug, das erstens keiner hat ... außer er hatte schon die gleiche Idee wie ich und zweites ist der Großteil dieser geschenkten Grabbelkiste verarbeitet. Ich habe bloß kein Beweisfoto, allerdings ist oder wäre sowas, durchaus realistisch


    Schöne Grüsse

    Roland

  • Hallo,


    Ja, genau den Herrn meinte ich! Der hat mich fasziniert, als ich klein war und die alten Modellbauhefte von meinem Vater gelesen hab...


    Die Idee ist auf jeden Fall plausibel und gefällt mir persönlich besser, als diese ganzen "What if..."-Fahrzeuge, die nie übers Reißbrett hinauskamen.


    Gruß Christoph