Parabellum 7.65mm

  • Si vis pacem para bellum


    Aus diesem Spruch wird der Name einer bekannten und auch markanten Waffe abgeleitet.

    Natürlich der Parabellum. Absolutes Erkennungsmerkmal der Knieverschluss.


    Die Parabellum bekannt als P08 der Deutschen in 9mm, wurde auch in anderen Länder geschätzt und als Ordonnanzwaffe, natürlich auch Privat, verwendet.

    Auch in der Schweiz. Nur hier in 7.65mm.

    (muss ja nicht immer WH sein)


    Geschichtlicher Schnelldurchgang:

    Anfangs 19ten Jahrhunderts, war es auch in der Schweiz soweit, das ein Ersatz für den Revolver1878 und 1882, eine neue, zeitgemässe Ordonnanzwaffe, beschafft werden musste. Frei nach dem Spruch der den Namen der Pistole prägte "si vis pacem para bellum in etwa willst du Frieden, sei bereit für den Krieg.

    Nach Tests, Analysen, Erprobungen et cetera, fiel der Entscheid auf die Parabellum. Die DWM, Deutsche Waffen und Munitinosfabrik, bekam den Auftrag für die "Aufrüstung" der Schweizer Armee mit Faustfeuerwaffen. Erste Charge ca 5000 Stk. oder 5k nach heutiger Schreibweise. Eingeführt und benannt als Parabellum 1900.

    Natürlich blieben Verbesserungen nicht aus und so wurde die modifizierte Waffe als 1906, bei der Schweizer Armee gelistet.

    Es ging auch alles soweit gut, bis na ja, der WW1 losbrach. Nun war der deutsche Eigenbedarf so hoch, das die DWM nicht mehr ihren Auslandsverkäufen nachkommen konnte. Bis dahin wurden weitere ca 10 Tausend Waffen an die Schweiz geliefert.

    Nun sahen sich die Eidgenossen gezwungen, frei nach dem Motto "sei gerüstet" eine Lösung für das Problem von fehlenden Waffen zu lösen. Schliesslich war ja Krieg.

    Die Lösung.....Lizenzvertrag mit DWM abschliessen, und selber bauen. Die Eidgenössische Waffenfabrik Bern wurde der neue Hersteller der Parabellum, die weiter mit der Bezeichnung Parabellum 1906 Waffenfabrik Bern geführt wurde.

    Insgesamt fertigte die Waffenfabrik Bern bis Ende 20iger Jahre, ungefähr 18000 Waffen diesen Typs. Auch flossen weitere kleinere Änderungen mit ein.

    Danach kam es zu einigen grösseren Änderungen an dem Modell, diese sind teilweise optisch schon sichtbar.

    Mit diesen Änderungen wurde auch die militärische Bezeichnung wieder angepasst, und die geänderte Pistole wird seither als 06/29 geführt. In dieser Ähre bis zum Produktionsende 1948 wurden weitere ca 28000 Stk gefertigt.

    Danach wird die Parabellum von der neu eingeführten SIG 210-1 Pistole 49 abgelöst. Auch fertigte die Eidgenössische Waffenfabrik Bern ab diesen Zeitpunkt keine Waffen mehr.

    Achtung, auf Änderungsdeteils, Merkmale, Markierungen der einzelnen Produktionen usw wird absichtlich verzichtet, aber bei Fragen antworte ich gerne. Soweit ich die Antwort weiss.


    Zwei markante Unterschiede von der P08 zu Parabellum Schweizer Ausführung will ich trotzdem schnell erwähnen.


    1= P08 in 9mm, CH Version in7,65mm

    2= optisch die Handballensicherung der CH gegenüber der D Version. Ersichtlich auf einem unteren Bild.


    Dazu muss gesagt sein das diese Sicherungmassnahme gewohnheitsbedürftig beim schiessen ist. Ich schiesse beide Waffen P08 und ne 06/29, und finde die Handballensicherung könnte weggelassen werden. Aber trotzdem immer noch eine beliebte Ordonannzwaffe die auch an den Obligatorischen.- wie auch am Feldschiessen und anderen Wettkämpfen häufig gesehen wird. Hauptsächlich bei der graumelierten Generation.

    Unten sind einige Bilder meiner Parabellum, Herstellungsjahr 06.1943,

    viel Spass damit


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    20190728_095209.jpg            20190728_095239.jpg


    20190728_083939.jpg               20190728_085432.jpg Produktionsjahr unter dem Verriegelungshebel



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    Knieverschluss, einmal im geöffneten und einmal im geschlossenen Zustand, seitlich und von vorne. Geöffnete Position 7,65 und geschlossene Pos gleich P08

    Beide Teile untereinander austauschbar.


    20190728_085054.jpg   20190728_090603.jpg  20190728_090558.jpg

    Handballensicherung, Vergleich CH und D Produktion, sowie einmal die simple Art der Funktion Handballensicherung.




    tja, das war`s dann auch schon, und wenn weitere Bilder erwünscht sind oder sonst was wäre, einfach melden


    bis dahin


    Gruss Michi







  • Supporter
  • Hallo zusammen


    Danke für euer positives Feed back.


    Und ja, sind wunderbare Waffen, und ein noch grösseres Ja, da fehlt noch die eine oder andere in der Sammlung.

    Aber wer weiss, Kessler naht;) Mitte Nov.


    Schöner Beitrag Danke. Möchte hier noch eine frühe 06/29 mit roten Griffschalen zeigen. Hergestellt 10/33 mit Holster von 1934.

    Tach, Betreff rote Griffschalen. Die sollen ja sehr spröde und Schlagempfindlich sein. Gerade im Bereich Drehpunkt Sicherungshebel. Darum wurden die wieder abgeschafft. Hast du da mehr Infos? Ev Zeitraum etc? Danke fürs zeigen


    Hier nun das fehlende Bindeglied, die P 00 (die Erste)!

    sehr schöne Waffe. Auch einer meiner Favoriten. Super toll.


    Schiesst ihr auch mit denen? Meine ist regelmässig im Gebrauch und hat ein super Schussbild.

    (wenn ich es nicht gerade verzittere||)


    um ev den Beitrag zu komplettieren, wäre sicher noch interessant die verschiedenen Schweizerkreuze und Herstellerstempel zu zeigen.

    Hab da aber leider nur die gezeigte Waffe

    P08.jpg


    werde am Abend noch eine Draufsicht einstellen


    Nochmals Danke für eure Beitragsbeteiligung und zeigen eurer Schätze.


    Gruss Michi

  • .


    Tach, Betreff rote Griffschalen. Die sollen ja sehr spröde und Schlagempfindlich sein. Gerade im Bereich Drehpunkt Sicherungshebel. Darum wurden die wieder abgeschafft. Hast du da mehr Infos? Ev Zeitraum etc? Danke

    ca 7'000 Stück (von ca 28'000) wurden mit den roten Griffschalen produziert. Dieses Griffschalen sind anfällig und auch bei meiner Waffe nicht mehr 100% heil. Stört mich aber nicht. Muss nächste Woche mal in 2 Büchern nachschauen ob ich noch Infos finde.