Abend zusammen.
Morgen vor 100 Jahren ist der Jagdflieger und Freikorps Führer Hauptmann Rudolf Berthold, für unsere gute, alte Heimat gefallen. Daher dachte ich mir, ich sammel ein paar Beiträge im netz zusammen um nicht alles in Vergessenheit geraten zu lassen, was einfache Männer vor hundert Jahren gestemmt haben.
Hier
ein Paar Bilder des guten Mannes. Vlt. Kann der ein oder ander auch
noch was zu steuern, an Infos, Fotos o.ä.?
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Wikipedia
Rudolf Berthold (* 24. März 1891 in Ditterswind; † 15. März 1920 in Harburg an der Elbe) war ein deutscher Jagdflieger im Ersten Weltkrieg und Führer eines Freikorps, der sich am Kapp-Putsch beteiligte. Als sein Freikorps in Harburg einmarschierte, stellte sich ihnen eine spontan gebildete haufen aus Arbeitern, Bolschewisten und Demokraten entgegen. Es kam zu einem Schusswechsel und Berthold unterlag mit seiner Truppe. Während des Prozesses dieser Kapitulation des Freikorps hatte seine Einheit mehrfach ohne Ankündigung in eine Gruppe Harburger Arbeiter geschossen. Danach wurde Berthold von einer wütenden Menschenmenge misshandelt und dabei durch mehrere Schüsse getötet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Berthold_(Jagdflieger)
Ernst von Salomon
„Am 15. März brachen in Leipzig, Magdeburg, Chemnitz, Halle, Kiel, Frankfurt am Main, Straßfurt, Hettstett und Bitterfeld Kämpfe aus. Im Verlauf des 16. März verschlimmerte sich die Lage. Es kam bereits überall zu spontanen Unmutsausbrüchen,“(Anm.: von SPD-Anhängern u. Gewerkschaften gegen den Kapp-Putsch)„die unverzüglich von den Spartakisten ausgenützt wurden. In Heimfeld bei Harburg sperrten die Mannschaften des 9. Genieregiments ihre Offiziere ein und verteilten Waffen an die Demonstranten. Ein Freikorps aus ehemaligen Baltikumkämpfern unter Hauptmann Berthold, einem schwerinvaliden Kampfflieger mit 55 Abschüssen, wurde in eine Schule eingeschlossen.“ (Anm.: das Freikorps befand sich auf dem Bahntransport nach Hamburg, als der Zug unversehens Halt machte; so beschloß Berthold mit den Männern in besagter Schule zu übernachten) „Die meuternden Soldaten und die roten Milizen, unterstützt von mehreren tausend bewaffneten Demonstranten, griffen das Gebäude an. Die Freikorpsleute“ (Anm.: rd. 700 an der Zahl) „mußten sich ergeben, als sie ihre Munition verschossen hatten und mehrere von ihnen bereits gefallen waren.“(Anm.: ihr Gepäck war im Zug geblieben, u. man hatte der Schule das Wasser abgedreht) „Die Angreifer stürzten sich nun auf die Entwaffneten,von denen mehrere verwundet waren. Als sich Hauptmann Berthold weigerte, seine Achselstücke und den Pour le Mérite abzunehmen,(!) wurde er getötet. Sein Körper lag nackt und blutüberronnen in einem Rinnstein. Sein Kopf war abtrennt, seine Arme waren vom Körper gerissen und seine Beine zermalmt. Die Volksmeute tanzte um den geschändeten Leichnam.“
Hier ein Auszug , aus v. Salomons Hörbuch ,,die Geächteten".
https://www.youtube.com/watch?…TnnbFa4MpaMT-dYnm&index=7
https://www.youtube.com/watch?…TnnbFa4MpaMT-dYnm&index=8
Verfasser unbekannt
„Sie fielen über ihn her, er wehrte sich, er schlug um sich, ein Kolbenhieb auf seinen bloßen Kopf ließ ihn umsinken. Er zog mühsam den Säbel, den er noch umgeschnallt trug, doch wurde der ihm entrissen. Er, halben Leibes an einen Laternenpfahl gelehnt, kämpfte um den Orden. Man riß ihn herunter, sie trampelten ihm auf die Beine, sie zerrten ihm den Rock ab, sie brachen ihm den mehrfach zerschossenen Arm. Berthold entriß einem Matrosen die Pistole, schoß ihn nieder, sie stürzten sich auf ihn, ein Messer gleißte, zerschnitt ihm die Kehle. Langsam verröchelte er, einsam, kämpfend in den Tod getrampelt, seine Mörder teilten sein Geld.“
Unter Anwesenheit zahlreicher Prominenz wurde am 16. September 1937 oberhalb des Fröhlichs Kellers an der „Hermann-Göring-Straße" (Flughafenstraße) Herzogenaurach das „Berthold Denkmal" seiner Bestimmung übergeben. Neben bekannten Parteigrößen war auch die Bamberger Künstlerin Maria Lerch (ab 1948 Ehrenbürgerin der Stadt) bei der Eröffnung anwesend.
Auf einer über drei Meter hohen Holzsäule mit der Aufschrift „Rudolf Berthold" thronte ein Adler, der in seinen Fängen einen abgebrochenen Propeller hält.
Die umliegenden Häuser oberhalb der Hans-Sachs-Straße erhielten fortan die Bezeichnung: Berthold Siedlung.
Foto seines Grabes.
Sein Grabstein Heute auf den Invalieden Friedhof in Berlin.
Nach dem Einmarsch der Amerikaner (16. April 1945) wurde das Denkmal als nationalsozialistisches Symbol demontiert. Es wurde nicht eingeschmolzen und wanderte stattdessen in den Fehnturm, der nach 1906 als Heimatmuseum gedient hatte. Und hier steht der Berthold Adler noch heute, leicht angerostet und verstaubt.
Zum Anlass wollte ich euch noch gleich mein neu erhaltenes Ärmelabzeichen der Eisernen Schar zeigen. Großen dank an denjenigen.
Eiserne Schar
Das in Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen) Ende April 1919 als "Fränkisches Bauern-Detachement" aufgestellte Freikorps stand unter der Leitung von Hauptmann Rudolf Berthold (1891-1920). Zunächst in Unterfranken aktiv, wurde das Freikorps (Kampfname "Eiserne Schar" Anfang Juni 1919 nach München verlegt, im August nach Bayreuth. Im September 1919 wich die Eiserne Schar, um ihrer Auflösung zu entgehen, ins Baltikum aus, wo sie sich an Kämpfen der Westrussischen Befreiungsarme gegen die Rote Armee und die Republik Lettland beteiligte. 1920 war die nach Deutschland zurückverlegte Eiserne Schar am Kapp-Lüttwitz-Putsch beteiligt. Ihr Kommandeur Rudolf Berthold kam dabei in Hamburg-Harburg bei Auseinandersetzungen mit Demonstranten ums Leben. Kurz darauf wurden die Reste der Eisernen Schar aufgelöst.
Gruß Christian