Frage zur Farbe von Gehängeteilen

  • Hallo,

    ich habe ein Luftwaffendolch bekommen bei dem die metallischen Teile des Gehänge eine "goldene" Eloxierung haben. Ist das so original, oder wurde da "nachgearbeitet" ?

    Beim Vergleich mit anderen Gehängen hier im Forum sehen diese silberfarben aus.

    Ich freue mich auf Eure Meinungen und sage danke !

  • Supporter
  • Mein hochgeschätzter juvavum, hier muss ich leider widersprechen. Die betreffenden Gehängeteile dieser Gehängeart sind tatsächlich -original(!)- mit einem bräunlich-goldfarbenen, metallenen Finish versehen und handelt es sich hier NICHT um verfärbten Schutzlack (die betreffende Tönung ließe sich auch zB mit Azeton nicht entfernen, ich rate aber ausdrücklich von etwaigen Versuchen jedenfalls ab). Die Tönung variiert, je nach Lagerung, von kräftigem Goldbraun bis zu einem bereits fast vergangenem Hauch wo sich schon deutlich die darunterliegende Zinklegierung zeigt.

    Keinesfalls zu verwechseln oder zu vergleichen mit dem intensiveren und helleren Goldton eines möglichen Generalsgehänge.

    Ich nehme an, dass dieser Braungoldton dem Braunton des LW-Koppelzeug geschuldet war und so besser dazugepaßt hat, aber wie gesagt, das ist nur eine Vermutung von mir.

    Diese Art der Gehänge, mit ihrem oberen, RZM markierten Gehängeclip (dieser Beschlagsteil wurde eben auch für Parteibereiche, ich konnte ihn zB bei XJFührerdolchgehängen oder FHH-Dolchgehänge beobachten) und eben ihrer außergewöhlichen (in Hinblick auf andere LW Gehänge) Farbe stellen etwas relativ Eigenartiges unter den LW-Gehängen dar.

    Gruß, dolchsammler.

  • :huh: So, nun bin ich überrascht ! Ich bin kein Dolchsammler, aber das Stück interessiert mich nun ganz besonders. Ich werde morgen an einer unauffälligen Stelle (trotz abraten) versuchen mit Aceton den Belag (Schutzlack) zu lösen. Ein Ergebnis werde ich hier zeigen.

    Dir " dolchsammler " meinen Dank für Deine Info.

  • So, nun ist es getan ! Ich habe vorhin einen Test mit Aceton gemacht. Zuerst ganz vorsichtig mit einem Ohrreiniger (so wie es hier immer empfohlen wird) und als sich da nichts getan hat habe ich es mit einem mehrminütigem "Tauchbad" probiert (provoziert). Es hat sich nicht getan ! Die "Vergoldung" ist geblieben und hat sich auch nach einem intensivem abreiben (trocknen) mit einem Wolltuch nicht verändert. Ich denke das der " dolchsammler" da den richtigen Hinweis gegeben hat. Danke noch einmal dafür.

  • Hallo andrea, danke für dein aussergewöhnliches und großes Engagement in der Sache. Natürlich bin ich auch froh, dass dein schönes Gehänge keinen Schaden genommen hat, ich war mir dessen aber sicher - ansonsten hätte ich mich nach deinem Ankündigungs-Beitrag nochmals gemeldet und speziell gewarnt. Gerade solche Untersuchungen sind es, die schlussendlich eindeutige Klarheit bringen.

    Ich habe schon vor langer Zeit, aus persönlichem Interesse, Experimente, auch zerstörerische(!), bezüglich verschiedenster Oberflächenveredlungen gemacht, da würden manche schauen auf welche Ergebnisse man kommt ;). Ich sage da nur zB Marinedolche und die berühmten "Feuervergoldungen", Versilberung von Aluteilen, künstliche Patinierungen, Schattierungen. Lackierungen, Vernickelungen, Emaillierungen usw usw ... Manche dabei zeitgenössisch verwendeten Materialien bekommt man heute auch gar nicht mehr aus Umweltschutzgründen oder weil allgemein "kein Bedarf" mehr besteht weil aus Kostengründen heute andere Wege bzw Materialien verwendet werden. Aber leider muss man die interessanten Details für sich behalten denn die Fälscher haben sich, zum Glück für uns, nie diese Mühen (und Kosten) solcher Untersuchungen gemacht und, obwohl die Fälschungen von den Details her immer mehr verbessert worden sind, zu 99,99% scheitern sie schon einmal eben an den Oberflächen und Oberflächenveredlungen.

    Gruß, dolchsammler.

  • Mein hochgeschätzter juvavum, hier muss ich leider widersprechen. Die betreffenden Gehängeteile dieser Gehängeart sind tatsächlich -original(!)- mit einem bräunlich-goldfarbenen, metallenen Finish versehen und handelt es sich hier NICHT um verfärbten Schutzlack (die betreffende Tönung ließe sich auch zB mit Azeton nicht entfernen, ich rate aber ausdrücklich von etwaigen Versuchen jedenfalls ab). Die Tönung variiert, je nach Lagerung, von kräftigem Goldbraun bis zu einem bereits fast vergangenem Hauch wo sich schon deutlich die darunterliegende Zinklegierung zeigt.

    Keinesfalls zu verwechseln oder zu vergleichen mit dem intensiveren und helleren Goldton eines möglichen Generalsgehänge.

    Ich nehme an, dass dieser Braungoldton dem Braunton des LW-Koppelzeug geschuldet war und so besser dazugepaßt hat, aber wie gesagt, das ist nur eine Vermutung von mir.

    Diese Art der Gehänge, mit ihrem oberen, RZM markierten Gehängeclip (dieser Beschlagsteil wurde eben auch für Parteibereiche, ich konnte ihn zB bei XJFührerdolchgehängen oder FHH-Dolchgehänge beobachten) und eben ihrer außergewöhlichen (in Hinblick auf andere LW Gehänge) Farbe stellen etwas relativ Eigenartiges unter den LW-Gehängen dar.

    Gruß, dolchsammler.

    Da muß ich Dir beipflichten, habe es mir leider nur flüchtig ohne zu vergrößern angesehen! Zur Zeit habe ich leider keines der von mir gemeinten leicht gelblich/bräunlich angehauchten Zinkgehänge in meiner Sammlung (hat mir ein hartnäckiger MFF-user mit einigen LOD´s vor einiger Zeit im Tausch herausgelockt!) Was sagst Du denn zu diesem Gehänge - General oder doch nicht???


    Gruß Emil

  • Hallo juvavum, dieser Goldton ist sicher nicht dieses Bräunlichgoldbraun wie auf dem Gehänge von andrea. Daher könnte es durchaus ein Generalsgehänge sein. Allerdings verunsichern mich gewisse, minutiöse Spuren, ob es sich nicht um ein nachträglich mit "Blitz"Goldlack aufgehübschtes Gehänge handelt. Auch hier könnte eine Acetonprobe an verdeckter Stelle Aufschluss geben. Die "goldenen" Oberflächen von original fabriksmäßig gefertigten Generalsgehängen (LW als auch Heer) lassen sich meiner bescheidenen Erfahrung nach (diese Gehänge finden sich ja nicht an jeder Straßenecke) nicht mit Aceton lösen.

    So, nur mit den Fotos könnte ich es nicht mit Bestimmtheit sagen.

    Gruß, dolchsammler.

  • Hallo fake, so etwas macht man nur in seiner Sturm- und Drangzeit, die lange vorbei ist und in Ausnahmefällen. Heute würde ich so etws nicht mehr machen, im Gegenteil, rundweg ablehnen weil man da doch historische Artefakte beschädigt oder ogar zerstören kann. Auch durch Unwissen (zB wenn Sammlerkollegen die Scheide eines RADFührerhauers oder das Gefäß eines Säbels mit Sidol geputzt haben) kam man immer wieder zu gewissen Erkenntnissen. Diese Untersuchungen hatten auch den Zweck Originales von Gefälschtem bzw Aufgehübschtem unterscheiden zu können.


    Das von dir angesprochene Chromatisieren sagt mir jetzt als solches nichts, bei welchen Teilen wurde das zB angewendet?


    Gruß, dolchsammler.

  • Hallo fake, so etwas macht man nur in seiner Sturm- und Drangzeit, die lange vorbei ist und in Ausnahmefällen. Heute würde ich so etws nicht mehr machen, im Gegenteil, rundweg ablehnen weil man da doch historische Artefakte beschädigt oder ogar zerstören kann. Auch durch Unwissen (zB wenn Sammlerkollegen die Scheide eines RADFührerhauers oder das Gefäß eines Säbels mit Sidol geputzt haben) kam man immer wieder zu gewissen Erkenntnissen. Diese Untersuchungen hatten auch den Zweck Originales von Gefälschtem bzw Aufgehübschtem unterscheiden zu können.


    Das von dir angesprochene Chromatisieren sagt mir jetzt als solches nichts, bei welchen Teilen wurde das zB angewendet?


    Gruß, dolchsammler.

    Chromatieren... ob dieses Verfahren zur damaligen Zeit bei Dolchgehängen angewendet wurde kann vielleicht einer der Fachleute beantworten.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Chromatieren


    Gruß

    Kurt

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  • Hallo seriola, ich habe mir den wiki Artikel durchgelesen. Auf Grund der Beschreibung der Effekte und der Wirkung glaube ich persönlich eher nicht dass dieses Verfahren bei der Herstellung von Dolch- oder Gehängeteilen zur Anwendung gekommen ist.

    Gruß. dolchsammler.

  • Hallo seriola, ich habe mir den wiki Artikel durchgelesen. Auf Grund der Beschreibung der Effekte und der Wirkung glaube ich persönlich eher nicht dass dieses Verfahren bei der Herstellung von Dolch- oder Gehängeteilen zur Anwendung gekommen ist.

    Gruß. dolchsammler.

    Moin,

    du hast damit recht.Ich habe mal etwas gegoogelt.Das Patent wurde erst 1984 erteilt.

    Gruß

    Kurt

  • Hallo Seriola,

    Patente lassen sich nicht immer auf einen bestimmten Verarbeitungs/Herstellungsprozess verifizieren,eine kleine Änderung im Verfahren kann schon ein neues Patent hervorbringen. In der Buchreihe --Korrosion und Metallschutz Band 16 von 1940 wird schon das Chromatisieren von Zink beschrieben.

  • Hallo Seriola,

    Patente lassen sich nicht immer auf einen bestimmten Verarbeitungs/Herstellungsprozess verifizieren,eine kleine Änderung im Verfahren kann schon ein neues Patent hervorbringen. In der Buchreihe --Korrosion und Metallschutz Band 16 von 1940 wird schon das Chromatisieren von Zink beschrieben.

    Moin,

    interessant.. das interessiert mich,da werd ich mal im Netz suchen...

    und gefunden... du hast recht..aber ob das damals bei Gehängeteilen angewendet wurde ??

    Gruß

    Kurt