Ok Ingo, das würde dann schon eine Tendenz zulassen, dass es weniger an Holzausdünstungen liegen könnte, sondern doch eher daran liegt , dass die Klingenangel irgendwo Feuchtigkeit zieht.
Bei stark korrodierten Angeln dürfte das so sein, Gunnar. Nur von außen eindringende Feuchtigkeit kann meiner Meinung nach so starke Korrosion an der Angel verursachen, dass z.B. das Griffholz reißt. Wie gesagt, ich kann nur für SA & NSKK Dolche sprechen. Mit anderen Dolchen oder Blankwaffen habe ich da keine Erfahrung.
Unten so ein typisches Beispielbild einer Angel eines gut erhaltenen SA Dolches. Der Hersteller ist Anton Wingen. Dieser SA Dolch ist wie gesagt gut erhalten und die Angel sieht insgesamt ebenfalls noch gut aus. Rechts neben der Schmiedemarke „AW“ (die nahelegt, dass Anton Wingen seine Klingen selbst geschmiedet hat) befindet sich eine ganz kleine Korrosion und an einigen Stellen ganz leichter, oberflächlicher Rost. Der Dolch war zum Zeitpunkt der Aufnahme 85 Jahre alt. Dies könnte durchaus von der Feuchtigkeit im Griffholz verursacht worden sein. Aber wenn „so wenig Korrosion“ in 85 Jahren entsteht, dauert es noch mehrere Generationen, bevor er im Inneren ernsthaft beginnt zu korrodieren (normale Lagerung vorausgesetzt).
Natürlich kann man diskutieren, ob man in so einem Fall versuchen könnte/sollte, konservierend einzugreifen, um die Korrosion aufzuhalten oder zu verzögern. Dem steht entgegen, dass es beim Öffnungsversuch zu Beschädigungen der Kopfschraube kommen kann, die dann permanent sichtbar und natürlich wertmindernd sein können. Diese Frage muss jeder selbst für sich entscheiden.