Seit ich die Auktion mit der bereits abgelaufenen Auktion eines Magazin für die Mauser Reihenfeuerpistole C96 - 712 gefunden hatte, habe ich mich weiter mit diesem Thema beschäftigt. Ich hatte seiner Zeit lange nach einem originalen 20ziger Magazin suchen müssen, bis ich eins zu einem angemessenen Preis finden konnte. Tatsächlich werden die Magazine in der Größenordnung wie in der abgelaufenen Aktion gehandelt. Dies ruft natürlich die Hersteller von Repro und auch die Gilde der "Gurkenzüchter" auf den Plan. Die originalen 20 -ziger Magazine sind gefragt, da mit der Waffe Standardmäßig nur das 10 - Schuss -Magazin verkauft wurde. Der Sammler, der mir vor Jahren aus Altergründen die Waffe verkauft hat, hatte in seinem Besitz auch nur das 10 - Schuss - Magazin, dem man den Gebrauch viel stärker als die Waffe selber ansieht.
Inzwischen konnte ich einige Auktionen beobachten, wo Magazine angeboten wurden. Gut, wenn man dann anhand der Fotos Repliken von Originalen unterscheiden kann!
Z.b. hier:
Magazin Mauser C96- 712, Kapazität 20 Schuss für 7,63 Mauser - eGun
Und auch hier dürfte es sich um eine Replikat handeln! Trotzdem heißt es in der Auktionsbeschreibung "Es handelt sich um ein original Mauser Magazin". Ob der Verkäufer den Unterschied zwischen Repro und Original immer kennen mag, darf man bezweifeln. Der Käufer wird sein Magazin für Original halten und es auch so verteidigen.
Also habe ich mich einmal daran gewagt und starte hiermit den Versuch einige Punkte im Vergleich eines originalen Magazins und eines guten Repro darzustellen. Meine Ausführungen zum Thema können natürlich nicht lückenlos erstellt werden, da es viele Repro - Ausführungen gibt, die von verschiedenen Herstellern unterschiedlich ausfallen und deren Produktionsmerkmale im Detail mir mangels Exponate nicht bekannt sind.
Die Repro -Magazine wurden von bekannten Ersatzteil - und Waffenhändler als Repro mit Firmenlogo von MAUSER angeboten. Jetzt, zum Vergleich, kann ich keine Firma mehr finden, die aktuell noch Repros mit Logo anbietet! Recherchieren konnte ich dafür aber, dass die Bestände bei 2 bekannten Händlern im Ausland (z.B. in der Schweiz wo das deutsche Markengesetz nicht greift) abverkauft wurden.
Es gibt also in Deutschland zurzeit keine Repros mehr zu kaufen? Egun einmal ausgeschlossen, wo der Anbieter sich über den wahren Zustand seiner Ware vielleicht nicht bewusst ist?
Als ich meine erstes Magazin für die C 96 -712 erwarb, bin ich von einem Original ausgegangen. Ein Händler in London hatte das Magazin als 100% original mit entsprechenden Gebrauchsspuren verkauft. Ich kam damals schnell darauf, dass es sich nicht um ein Original handeln könnte, da das Magazin mit seinen Abmessungen nicht in die Waffe passte. Es war war derart im Übermaß gefertigt, dass man es mit bester handwerklicher Fähigkeit eines Büchsenmachers nicht hätte anpassen können. Die sehr groben Bearbeitungsspuren verstärkten den Verdacht auf eine billige Fälschung. Ich habe das Magazin nach Reklamation an den Händler zurück gesandt. Die Erstattung des Geldes war mir zugesichert worden. Es kam aber kein Geld zurück! Der Händler behauptete einfach, ich hätte das Magazin nicht zurück gesandt und er hätte es nicht erhalten. Da die Rücksendung per gesicherter Sendung verschickt wurde, konnte ich nach Aufwand im Internet den Übergabe-Beleg der britischen Post mit der Unterschrift des Händlers finden. Damit konfrontiert stellte der Händler sich tot und antwortet einfach nicht mehr. Meine Kreditkartengesellschaft handelte mit den Belegen sofort und rief das gezahlte Geld zurück. Dieser Händler wusste genau, was er anbot und was er dagegen versandte.
Damals habe ich als Übergang und Ausstellungsstück eine gute Neufertigung gekauft. Diese wurde von einem bekannten deutschen Händler auch so angeboten. Er hatte mir versichert, dass dieses Magazin auch einwandfrei funktionieren würde. Ob es tatsächlich bei der Schussabgabe funktioniert, kann ich nicht sagen, da ich es nur manuell getestet habe. Hier funktioniert es sehr gut.
Natürlich bekam ich später mein originales Magazin zur Waffe, so dass ich heute einen Vergleich anstellen werde.
Zum Vergleich nimmt man die Abmessungen und das Gewicht einmal auf, um Unterschiede feststellen zu können.
Magazine für Mauser C96 -712 Reihenfeuer
Gewicht:
original 20 Schuss: 148,90 Gramm
gute Repro – Fertigung: 20 Schuss:131,90 Gramm
original 10 Schuss: 91,85 Gramm
Abmessungen:
original 20 Schuss: L. 133,71 mm, Breite Magazinkörper: 21,00 mm, Tiefe mit Führungsnut: 41,95 mm, Breite des Magazinbodens: hinten 26,85 mm, vorne 24,42 mm, Länge des Magazinbodens: 45,78 mm
gute Repro – Fertigung: L. 133,34mm, Breite Magazinkörper: 21,10 mm, Tiefe mit Führungsnut: 42,59 mm, Breite des Magazinbodens: hinten 26,86 mm, vorne 24,21 mm, Länge des Magazinbodens: 45,49 mm
original 10 Schuss: L. 74,50 mm, Breite Magazinkörper: 20,51 mm, Tiefe mit Führungsnut: 42,64 mm, Breite des Magazinbodens: hinten 26,75 mm, vorne 24,46 mm, Länge des Magazinbodens: 45,53 mm
Mauser – Logo:
original 20 Schuss: Breite 20,76 mm, Höhe 15,09 mm, links = äußerer Rahmen dünn, Schriftzug kräftig gut lesbar, scheinbar gerollt
gute Repro – Fertigung: Breite 21,52 mm, Höhe 15,39 mm, Schriftzug komplett deutlich und lesbar, scheinbar gestanzt, dünner als beim original
original 10 Schuss: Breite 20,06 mm, Höhe 14,67 mm, gleichmäßig und gut lesbar, Schriftzug kräftig gut lesbar, scheinbar graviert
Schriftzug beim Original deutlich stärker ausgeprägt als bei der Repro- Fertigung!
Diese Daten nutzen natürlich nur jemanden etwas, der bereits ein Magazin besitzt und es prüfen möchte.
Um ein Angebot im Vorfeld zu prüfen, braucht es aussagefähige Bilder, die ich nachfolgend einstelleOriginal_20.jpg!Original_20_2.jpg
Original_Logo_20.jpg
Magain_10_original.jpgMagain_10_original_2.jpgMagain_10_original_3.jpgMagain_10_original_4.jpgMagain_10_original_Logo.jpgMagain_10_original_Zubringer.jpgMagazine_vergleich.jpgVergelich_Original_Fälschung.jpgVergelich_Original_Fälschung.jpgVergleich_20ziger_Orig_repro.jpgVergleich_20ziger_Orig_repro_Magazinlippen.jpgVergleich_20ziger_Orig_repro_Zubringer.jpgVergleich_20ziger_Orig_repro2.jpgVergleich_20ziger_Orig_reproB.jpgVergleich_Führungsdorn.jpgVergleich_Magazinboden_hinten.jpg
Am besten lassen sich Original und Repro am Magazinboden hinten unterscheiden! Beim original wurde damals sorgfältiger gearbeitet.
Boden_Vergleich.jpgBoden_hinten_Original.jpgBoden_hinten_Repro.jpg
Logo_vergleich2.jpg
Einen bemerkenswerten Beitrag zur Pistole selber mit Magazine findet sich hier:
Thema
C 96 Modell 1932 "Schnellfeuer"
Die spanischen Konkurrenten der Firma Mauser, Beistegui und Astra brachten 1927 bzw. 1928 Kopien der C96 in einer Schnellfeuerversion auf den Markt. Diese Waffen waren in erster Linie für den chinesischen Markt gedacht, wo sie zu einem sofortigen Erfolg wurden und damit das neue Modell 1930 von Mauser gewissermaßen in „Verlegenheit“ brachten.
Um dieser Konkurrenz entsprechend entgegentreten zu können, wurde ein Entwurf des Ingenieurs Joseph Nickl angenommen und als „Schnellfeuerpistole“…
Dieser Beitrag wird zum Erhalt noch in die Rubrik Waffenzubehör kopiert unter der Überschrift:
Magazine für Mauser C96 -712 Reihenfeuer