Beiträge von Gonzoadler

    Glück auf liebe Sammlerkollegen,


    ich stelle ja nicht so oft etwas vor, aber heute gab es mal wieder einen Neuzugang bei mir, den ich gerne mit euch teilen möchte, nämlich einen wunderschönen RAD-Führerhauer als Miniatur von Alcoso. Jeder Sammler von Miniaturblankwaffen weiß, dass diese Miniatur zu den seltensten Stücken gehört und wenn sie doch mal auf dem Markt auftaucht, dann häufig nur zu horrenden Preisen. Das lange suchen hat sich aber für mich gelohnt, denn sie ist meiner Meinung nach eine der schönsten Miniaturen und von herausragender Fertigungsqualität.


    Mein Exemplar ist nahezu perfekt erhalten, ein paar winzige Dellen am Knauf und feine Kratzerchen auf der Scheide sind die einzigen überhaupt erwähnenswerten Altersspuren. Die Klinge ist spiegelblank und die Schwärzung der geätzten Devise makellos. Scheide, Parier und Knauf aus Neusilber(?) haben im Laufe der Zeit eine sehr schöne dunkle Patina entwickelt. Die Griffschalen aus Kunststoff sind vermutlich im Laufe der Jahre vergilbt, sie dürften ursprünglich weiß gewesen sein.

    Beim Vergleich verschiedener Stücke im Netz ist mir aufgefallen, dass das RAD-Emblem auf dem Parier bei Originalen offensichtlich teilweise von Hand ziseliert und ausgearbeitet wurde. Das Hakenkreuz, die feinen Linien um dieses sowie die Ähren variieren immer ein wenig. Bei meinem Stück kann man am Hakenkreuz gut erkennen, dass wohl ein oder zwei mal die Ziseliernadel etwas verrutscht ist, sodass dieses etwas unsauber wirkt. Dies kann man aber auch bei anderen Exemplaren beobachten. Letztlich war es ja nur ein Brieföffner und nichts, was offiziell getragen oder prominent gezeigt wurde. Folglich war man bei kleineren Qualitätsmängeln nicht so streng.

    Nun noch ein paar Maße meines Mini-Hauers:


    Gesamtlänge mit Scheide: 201 mm

    ohne Scheide: 192 mm

    Klinge: 131 mm


    Ansonsten sollen Bilder für das Stück sprechen:


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    Viele Grüße

    Kevin

    Guten Morgen,


    die Originalität kann ich nicht beurteilen, bin wegen der Qualität des geätzten Schriftzuges aber skeptisch.

    Übrigens ist das Damastmuster ebenfalls nur geätzt. Es handelt sich also um eine sogenannte Ätzdamastklinge, keine aus echtem Damast. Das allein ist aber kein Ausschlusskriterium, sowas gab es durchaus zeitgenössisch.


    Grüße

    Kevin

    Hallo,

    ist eine Miniatur eines Degens, welcher Bismarck zu seinem 80. Geburtstag geschenkt bekommen hat, auf ihn bezieht sich das Spruchband, siehe auch hier:

    Der Pallasch (Ausrüstung 3/3) - Otto-von-Bismarck-Stiftung
    Neben den imposanten Stulpenstiefeln und dem namensgebenden Schutzpanzer darf natürlich auch der Pallasch als charakteristische Waffe der Kürassiere in dieser…
    www.bismarck-stiftung.de


    Diese Miniaturen gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen, deine ist eine eher kleinere und weniger aufwändige Variante.

    Besitze selbst verschiedene Bismarckdegen-Miniaturen, von einer schlichten blanken Klinge, Damaststahl und aufwändigen Ätzungen ist von allem was dabei.

    Ich vermute, Weyersberg als Hersteller des Originals hat diese Miniaturen selbst als Patriotika vertrieben, denn Bismarck war im späten 19. Jh. sehr populär in der Bevölkerung.


    Grüße

    Guten Abend,


    Wilke

    du fragst hier explizit nach einer kritischen Beurteilung deines Dolches und wenn Mitglieder mit durchaus Erfahrung dann versuchen, deiner Bitte nachzukommen und weitere Details fordern, bepöbelst du sie. Ja, so kann man das natürlich machen, es ist aber nicht so, dass wir solche Mitglieder hier bräuchten.

    Wenn du Kritik an deinem Dolch begründet haben möchtest, kannst du übrigens auch freundlich nachfragen. Ich persönlich halte das für den gängigen Weg, ist aber natürlich nur meine Meinung. :)


    Für deinen Rausschmiss sind übrigens Reiter und Manni zuständig.


    Grüße

    Kevin

    Hallo,

    ich habe mir das nochmal näher angeschaut.

    Der Stempel bildet das Gesicht des französischen Staatspräsidenten Poincaré ab und kommt gelegentlich bei alten Koummyas vor.

    Das bedeutet zum einen, dass es sich um eine Importklinge aus Frankreich handelt. 1912 bis 1956 war Marokko eine französische Kolonie, was diesen Umstand erklärt.

    Zum anderen präzisiert das die Datierung deines Dolches, da Poincaré von 1913 bis 1920 Präsident Frankreichs war.


    Der Stempel macht den Dolch für Sammler aus genannten Gründen durchaus interessant.


    Grüße

    Hallo,

    ist ein alter marrokanischer Koummya, welcher offensichtlich auch getragen wurde.

    Die Klinge ist ordentlich gemacht und solches Silberblech auf der Schauseite sieht man häufiger bei alten Stücken, gibt sie aber auch aus massiven Material.

    Der Zustand ist eigentlich ganz gut.

    Schätze das Alter auf +-100 Jahre, irgendwas zwischen 1890 und 1940.

    Also kein Touristenschrott, wie 95% dieser Dolchart.

    Alles an Deinem Stück ist original und zusammengehörend wie auch zeitgenössisch.

    Diese Dolche wurden in einer Anzahl von ca. 5000Stk. gefertigt und herstellerseits sehr unschön verlötet, ganz untypisch für osmanische Ehrenwaffen ist aber so gehandhabt worden und macht diese Stücke unverwechselbar. Diese Dolche waren ursprünglich aber versilbert. Wenn Du in den Vertiefungen der Verzierungen schaust kannst Du das auch noch sehr gut erkennen. Versilbert schon darum weil die Lötnähte dann nicht so herausstechen. Sie waren nie vergoldet.... Produziert von etwa 1914-1918.

    Hast sicher ein Schnäppchen gemacht.

    Beim Hamburger werden da zwischen 2500 und 3500 Euro aufgerufen.....

    Wobei ich dazu sagen muss, dass Herrn Weitzes Preisvorstellungen aus meiner persönlichen Sicht utopisch sind.

    Außerdem hat das hier gezeigte Stück leider eine stark verschliffene Klinge. Trotzdem muss man erst mal einen bekommen, wobei das in Deutschland fast einfacher als sogar in der Türkei ist, da viele deutsche Offiziere diesen Dolch als Auzeichnung bekamen.


    Und was die angebliche Versilberung angeht: Hast du dafür eine Quelle oder zumindest ein Bild eines Stückes, bei der sie vorhanden ist?

    Danke für die Antwort. Für mich sieht die Löwenkopfhalterung mehr oder weniger fest verbunden und nicht eingehängt aus.


    Das Problem ist, dass das Teil immerhin 650€ kosten soll. Da das gute Stück nicht in mein Sammelgebiet fällt, würde ich es nur als hübsche Deko kaufen. Deshalb sollte der aufgerufene Preis keinesfalls zu hoch, sondern mindestens leicht unter dem marktüblichen Kurs sein. Wenn ich mir aber das alles alles so durchlese, habe ich daran erhebliche Zweifel.

    Kann mir also jemand sagen, was ein etwaiger Marktwert für das Stück wäre?

    Hallo Sammlergemeinde,


    mir wurde dieser schöne Kartuschkasten mit Silberdeckel von einem Sammlerkollegen angeboten. Er soll in der Trageweise von vor 1873 (ohne befestigtes Bandolier, stattdessen Ösen und Haken) sein und ist wegen des schwarzen statt roten Leders wohl beim 1. Königlich Bayerischen Ulanenregiment getragen worden. Das Deckelleder wurde vermutlich vor längerer Zeit mal erneuert, vermutlich war er da noch in Gebrauch.

    Diese Informationen hat mir der Anbieter mitgegeben, ich kenne mich mit sowas nicht wirklich aus. Mir gefällt der Kasten aber und würde ihn vielleicht gerne kaufen.


    Deshalb drei Fragen an die Experten hier:


    1. Würdet ihr die Angaben unterschreiben?

    2. Hat der Kasten noch irgendwelche Mängel, die mir als Laien nicht auffallen?

    3. Was wäre ein grober Marktwert für solch ein Stück?


    Die Farbunterschiede zwischen den Bildern kommen von der unterschiedlichen Beleuchtung:


    Bayern 1.jpg


    Giberne 1.jpg


    Giberne 2.jpg


    Bayern 2.jpg


    Giberne 3.jpg


    Giberne 0.jpg


    Bayern 3.jpg


    Bayern 4-1.jpg


    Viele Grüße

    Kevin

    Glück auf,


    ich hatte zum Enveriye-Dolch mal einen Beitrag verfasst. Vielleicht beantwortet der ja schon einige deiner Fragen:



    Grüße

    Kevin

    Das ist ein marokkanischer Koummya. Tatsächlich denke ich, dass es sich um kein Touristenstück handelt, sondern um ein Original. Man beachte beispielsweise die durch langes Tragen ausgewetzten Ringösen und das teilweise abgeriebene Silberdoublé auf der Schauseite. Auch die Qualität der Beschläge ist besser, als bei vielen Souvenirs dieser Art.

    Derartige Stücke wurden allerdings lange hergestellt und getragen, weshalb das Alter schwer abzuschätzen ist. Ich würde grob erste Hälfte 20. Jh. sagen.


    Grüße

    Kevin

    Hallo Kevin.

    Die Angaben kommen aus dem Dresden Landesmuseum.

    Alles weitere wird zeigen,wenn das Stück dort eingeliefert ist.Bei dem Begriff,Dekoware bzw.Touristen Ware,kam wohl lautes lachen auf.

    VG Panzerwagen

    Die können gerne lachen, wenn sie meinen. Man findet im Netz aber durchaus einige Stücke wie deines, nur halt meist im besseren Zustand. Üblicherweise werden solche Jians auf das späte 19. oder frühe 20. Jahrhundert datiert, wofür die Qualität und meist auch die Altersspuren sprechen.

    Ich würde bei deinem Stück sogar einen Schritt weiter gehen und sagen, es ist bestenfalls frühes 20. Jahrhundert und deutlich frühere Angaben dienen eher der Verkaufsförderung oder resultieren aus Ahnungslosigkeit.

    Ist natürlich nur meine Meinung.

    Ersten Einschätzungen nach,ist das Stück mindestens 300 Jahre alt.

    Glück auf,


    ich beschäftige mich ja nicht erst seit gestern mit asiatischen Blankwaffen und kann dir versichern, dass das schlicht falsch ist.

    Ich werde aber nicht weiter versuchen, dich vom Gegenteil zu überzeugen. Offenbar möchtest du das nicht hören bzw. lesen. Mich würde allerdings gerne deine Quelle wissen, nach der dieses Teil uralt sein soll.


    Viele Grüße

    Kevin

    Ich habe eine ganze Sammlung dieser Gewehrbrieföffner, welche zu DDR-Zeiten in Suhl hergestellt wurden. Meist wurden sie als Geschenke für Geburtstage oder Dienstjubiläen an Jäger etc. vergeben, denke aber meist von Privatpersonen und nicht als offizielles Dienstgeschenk.

    Diese Brieföffner dienen auch als Demonstration der Suhler Gravurkunst, es gibt auch heute noch kaum andere Orte wo so kunstvoll verzierte Gewehre hergestellt werden, wie dort.

    Im örtlichen Waffenmuseum sind auch derartige Brieföffner ausgestellt und können sogar für recht teuer Geld neu erworben werden. Auch dort werden sie aber als DDR-Fabrikate ausgewiesen.


    Grüße

    Die Klinge macht einen ganz vernünftigen Eindruck, die Monturen sind zwar nicht sehr hochwertig, aber noch OK. Es könnte sich durchaus um ein Stück aus der Kolonialzeit handeln, das würde auch erklären, wie es nach Deutschland gekommen ist.

    Als Waffe hat dein Jian aber nur bedingt getaugt, da er recht klein und filigran ist. Man hätte ihn höchstens als eine Art Langdolch verwenden können.

    Am ehesten tippe ich auf ein dekoratives Mitbringsel eines Soldaten. Reine Dekoware für Touristen gab es auch damals schon.